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Bei diesem eleganten Tafelgerät handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen Heber, mit dem Desserts wie beispielsweise Tartelettes, Éclairs oder Petit fours angereicht werden konnten. Auch beim Servieren von Fischgerichten ist derartiges Besteck zum Einsatz gekommen. Der schmale, lange Holzstiel ermöglichte dabei eine Bedienung aus vornehmer Distanz. Während der gedrechselte und lackierte Griff noch ohne Verzierungen auskommt, setzt die Perle aus Bein an dessen unterem Ende eine kleine optische Pointe.

Die kunstvoll aus Zinn gearbeitete Laffe, mit der das Gebäck aufgenommen und befördert wurde, ist ein charakteristisches Beispiel für die Ornamentik im Klassizismus. Sie besteht in der unteren Hälfte aus spiralförmigen Akanthusblättern, die sich symmetrisch um eine kannelierte Vase ranken. Die Früchte, Blätter und Ähren, die füllhornartig und ebenfalls symmetrisch aus dieser Vase quellen, geben eventuell einen Hinweis auf die Verwendung des Hebers.

Text: Alexander Röstel

 

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