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Portraitbildnisse eines jungen Mannes & einer jungen Frau

Diese beiden Porträtminiaturen wurden – sofern man den rückseitigen Vermerken trauen darf – 1817 und 1818 vom Dresdner Maler Carl Franz Edlinger (1785/8-1823) ausgeführt. Edlinger erhielt seine Ausbildung im Zeichnen bei Cajetan Toscani und im Malen bei Traugott Leberecht Pochmann, jeweils an der Dresdner Kunstakademie. Ab 1812 war er selbst als Zeichenlehrer tätig, zunächst an der Katholischen Schule in Dresden und ab 1817 an der Akademie der Bildenden Künste. In dieser Zeit machte er sich zunehmend als Porträt- und Miniaturmaler einen Namen. Auch wenn E.T.A. Hoffmann seine Bilder schätzte, sind diese nach wie vor weitestgehend unerforscht.

Die vorliegenden Porträtmedaillons, die in ihrem originalen, mit Samt ausgeschlagenen Lederetui erhalten sind, geben einen repräsentativen Eindruck vom Schaffen des Künstlers. Leider ist deren Identität nicht überliefert, wenngleich die Initialen auf der Rückseite darauf hindeuten, dass es sich um Porträts des Künstlers und seiner Frau handelt. Sie veranschaulichen den Geschmack der Biedermeier-Zeit, die bürgerlich-konservative Ideale in den Vordergrund rückte.

Eine am Kupferstich-Kabinett bewahrte aquarellierte Bleistiftzeichnung, die wahrscheinlich den gemeinsamen Sohn des Paares zeigt, deutet daraufhin, dass sie in einem ersten Arbeitsschritt entstanden ist und anschließend als Vorlage für die entsprechende Miniatur diente. Auf einem Elfenbeinträger von nur rund sieben Zentimetern Höhe gelang es Edlinger dann dank seines technischen Könnens, den Charakter der Dargestellten erahnen zu lassen.

Text: Alexander Röstel

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