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Oskar Zwintscher, Zwischen Schmuck und Lied, 1910

Leihgabe des MdbK Leipzig

Laut Bildtitel versinnbildlicht das Gemälde die Entscheidung der mittig stehenden Frau zwischen einem Leben in Reichtum – repräsentiert durch den Alten mit geöffneter Schmuckschatulle – und jenem, das Erfüllung durch die Kunst verspricht, worauf der nackte Lautenspieler zur Linken der Wählenden verweist. Es ist vorweggenommen, wem sie sich zuwenden wird: Als sei der Kontrast zwischen dem alten und dem jungen Körper noch nicht schlagend genug, bedeutet die Landschaft unmissverständlich, welche Wahl die bessere sei: Dem Alten sind felsiges Gestein und verdorrte Bäume beigegeben, dem Jungen üppige Vegetation und sattes Grün. Die "Nuda" hat dann auch ostentativ ihren rechten Arm hinter den Rücken genommen, jeden Griff nach dem Schmuck, jede Berührung mit dem Alten nachdrücklich ausschließend.

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