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III - Dresden

Anna Maria Werner, Die Ankunft der Prinzessin Maria Josepha in Dresden am 2. September 1719, Dresden vor oder um 1728, Feder und Pinsel in Grau und Schwarz, Einfassungslinien Feder und Pinsel in Schwarz, aus zwei Bögen zusammengeklebt, Randstreifen oben und unten angefügt, Kupferstich-Kabinett, SKD, Inv. C 6673 (Ca 202, fol. 15)

© Kupferstich-Kabinett, SKD, Foto: Caterina Micksch

Dresdens Aufstieg zu einem politischen und kulturellen Zentrum begann, als die sächsischen Herzöge 1485 ihre Residenz in die Stadt verlegten. Kurfürst August gründete Mitte des 16. Jahrhunderts eine Bibliothek und eine Kunstkammer und legte damit den Grundstein der berühmten Dresdner Sammlungen. Von Beginn an dokumentieren sie ein intensives Interesse an Kulturen in anderen Teilen der Welt – dem Osmanischen Reich, China und Indien aber auch Brasilien.

Mit besonderer Leidenschaft trat August der Starke als Sammler hervor. Als junger Mann hatte ihn seine Kavaliersreise an verschiedene europäische Höfe geführt. Zurück in Dresden verlieh er seiner Residenzstadt internationalen Flair: Rauschende Kostümfeste waren Ausdruck höfischer Repräsentation, die auch eine Aneignung unterschiedlichster Kulturen ermöglichte. Eine der extravagantesten Festlichkeiten Europas waren die einmonatigen Planetenfeste anlässlich der Vermählung des Kurprinzen mit der Kaisertochter Maria Josepha von Österreich 1719. Die letzte Strecke ihrer Reise von Wien nach Dresden legte die Braut zu Wasser in einer Prunkgondel zurück, welche die Pracht der Dogen Venedigs aufleben ließ.

Mit seinen reichen Sammlungen und der Kunstakademie zog Dresden auch im 19. Jahrhundert Künstler:innen aus ganz Europa und darüber hinaus an, so den indonesischen Maler Raden Saleh, der in der Stadt ein wertschätzendes Umfeld fand. Alte Kunst inspirierte die in Pillnitz geborene Augusta von Buttlar beim Zeichnen auf ihren Reisen durch Europa ebenso wie beim Studium ihrer Sammlung indischer Miniaturmalereien, die sie dem Dresdner Kupferstich-Kabinett vermachte.

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