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Der Figurenofen

Figurenofen der Klauerschen Toreutica-Fabrik Weimar

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Klassizismus zeigte sich im Kunsthandwerk und in der Gestaltung von Alltags- und Gebrauchsgegenständen in vielerlei Varianten. Der Figurenofen in Form einer antikisierenden Frauengestalt wurde ursprünglich im Schloss Pförten in der Niederlausitz zum Heizen eines Raumes benutzt. Vermutlich wurde er um 1800 in der Klauerschen Toreutica-Fabrik in Weimar gefertigt. Bei der großen weiblichen Figur in gebranntem Ton handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine der Horen, griechische Göttinnen, die in der Klassik oft als Symbol für die Flüchtigkeit von Zeit und Augenblick und damit auch des menschlichen Lebens stehen.

Wenn Sie genau hinschauen, erkennen Sie noch Reste einer weißen Farbfassung, mit welcher ursprünglich wohl eine marmorartige Erscheinung erreicht werden sollte.

Die Tonfigur, die hier ohne den originalen dazugehörigen eisernen Feuerkasten ausgestellt ist, wurde jeweils nach einer Vorlage gegossen und konnte demnach in mehrfacher Ausführung hergestellt werden. Der Figurenofen steht damit beispielhaft für eine zunehmende Industrialisierung des Kunsthandwerks.

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