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Heiligenbildnis

Amerikas, Ecuador, Pichincha, Quito

Vor 1874

Kupferplatte, bemalt, gefirnisst

Alphons Stübel (Geologe) u. Wilhelm Reiß (Geograf) eigneten sich Bildnis während ihres Aufenthalts in Ecuador von 1870 bis 1874 in Rahmen einer Südamerikaexpedition an

Schenkung an das Museum durch Stübel und Reiß 1887

SAm 02072

Das katholische Heiligenbildnis stellt die Maria Immaculata/Unbefleckte Empfängnis dar. Eine solche klassische Darstellungsform einer Maria Immaculata zeigt Maria, stehend ohne Kind. Die Schlange, die sie zertritt stellt das biblische Symbol für die Sünde dar; die Mondsichel unter ihren Füßen gilt als apokalyptisches Zeichen. Religiös geprägte Geschlechterbilder- und Normen, wie diejenigen, die über das Bild der Maria vermittelt werden, sind fester Bestandteil der Reproduktion von patriarchalen Gesellschaftsstrukturen. Queer-feministische Auslegungen, die sich gegen diese Strukturen richten, interpretieren die Figur Marias heute um. So wird beispielsweise Maria als asexuelle Ikone gedeutet oder aber ihre deosexuelle Empfängnis als Sinnbild der Selbständigkeit und Ermächtigung betrachtet.

Der Geologe Alphons Stübel und der Geograf Wilhelm Reiß starteten 1868 eine mehrjährige Forschungsreise nach Südamerika. Während dieser Reise widmeten sie sich vor allem auch archäologischen und ethnografischen Forschungen. Von 1870 bis 1874 weilten sie in Ecuador, wo sie sich dieses Heiligenbildnis aneigneten und 1887 schließlich dem Museum schenkten.  

Julia von Sigsfeld

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