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Figur der Magzor Gyalmo

Asien, China, Tibet

Beginn 19. Jh.

Bronze, gegossen, bemalt, vergoldet

Hermann Freiherr Speck von Sternburg (Diplomat) sammelte die Figur während seiner Tärigkeit in Peking von 1891–97

Von Sternburg 1909 durch Kauf vom Museum erworben

OAs 06782

Magzor Gyalmo, was so viel bedeutet, wie „die Königin, die Armeen abwehrt“, gehört im Vajrayana Buddhismus zu einer Gruppe erleuchteter weiblicher Schutzgottheiten, die auf Tibetisch als Shri Devi oder Palden Lhamo bekannt sind. Sie ist eine zornvolle Erscheinung der friedvollen Göttin Sarasvati, die sowohl im Hinduismus als auch im Mahayana- und Vajrayana Buddhismus populär ist.

Magzor Gyalmo wird stets auf einem Maultier reitend, über einen Ozean aus Blut und Leichenteilen dargestellt. Ihr rechter Arm schwingt eine Keule, ihre linke Hand hält eine Schädelschale, gefüllt mit dem Hirn eines getöteten Feindes. Ihren Körper schmückt ein Seil mit den Köpfen erschlagener Feinde.

Sie ist die Beschützerin der 14 Inkarnationen des Dalai Lama wie auch die Beschützerin Tibets. Zugleich wird sie als Beschützerin des Glaubens (Darma Pala) und der Weisheit verehrt und hilft den Gläubigen bei der Überwindung der inneren und äußeren Hindernisse auf dem Weg zu ihrer spirituellen Vollendung.

Hermann Freiherr Speck von Sternburg (1852–1908) war als Diplomat 1891–97 an der Kaiserlichen Gesandtschaft in Peking tätig. Als Sohn einer wohlhabenden Leipziger Unternehmerfamilie verfügte er über die nötigen finanziellen Mittel, um hier seiner Sammelleidenschaft nachzugehen. Einen nicht geringen Teil seiner buddhistischen Kunstwerke kaufte er wohl in buddhistischen Tempeln und Klöstern der Hauptstadt, worauf seine Aufzeichnungen hindeuten.

Dietmar Grundmann

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