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Hersteller:in uns nicht bekannt

Schultertücher

Amerikas, Mexiko, Chihuahua, Mcpo Carichi, Narárachi

Um 2000

Baumwolle, Acryl, gewebt, bedruckt

Claus Deimel (ehem. Direktor des Museums) erwarb das Tuch während einer Reise nach Mexiko

Von Deimel 2002 durch Kauf vom Museum erworben

MAm 8015 a, b

Bedruckte Baumwolltücher dieser Art werden in Mexiko sowie weiter im Norden im heutigen US-amerikanischen New Mexiko von „Matachine“-Tänzer:innen getragen. Der Tanz der Matachine entstand aus der Verflechtung von aus Spanien im Zuge der Kolonisierung importierten und lokalen Tanzriten.

In aufwendigen Kostümen pilgern die Matachines am 12. Dezember tanzend zur entsprechenden Basilika oder an den Ort, an dem die Jungfrau von Guadalupe verehrt wird. Die Struktur der Tänzer:innen ist fest vorgegeben, die Rolle kann jedoch jede/r, auch unabhängig des Alters, einnehmen. Die „Monarcos“ leiten die Tänzer:innen an und geben die Choreographie, Gebete und Gesänge an.

Der Überlieferung zufolge erschien die Jungfrau von Guadalupe im Jahr 1531 Juan Diego Cuauhtlatoatzin (1474–1548) und sprach zu ihm auf Nahuatl. Die Ikonographie der Virgen de Guadalupe ist von Indigener Symbolik und ihrer – im Vergleich zu Darstellungen der Jungfrau Maria – dunkleren Hautfarbe geprägt. Heute gilt sie als das bedeutendste Marienheiligtum Mexikos. Zugleich wurde in den letzten Jahrzehnten das Symbol von Guadalupe immer wieder im Kampf für soziale Gerechtigkeit, migrationsbezogene Rechte und Geschlechtergerechtigkeit eingesetzt. So wird das Gnadenbild, heute vermummt, als Schutz- und Kampfbild feministischen Protests verwendet.

Der ehemalige Direktor des Museum, Claus Deimel, erwarb die Tücher während einer Reise nach Mexiko im Dezember 2001 bei einem Händler in Narárachi. Anschließend verkaufte er es dem Museum.

Julia von Sigsfeld

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