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Hersteller:in uns nicht bekannt

Skulptur eines Palmweinzapfers

Afrika, Nigeria

1981/82

Holz mit braunem und weißem Farbauftrag

Geschenk an Hans-Joachim Böhme (Minister für Hoch- und Fachschulwesen der DDR)

von nigerianischen Hochschulabsolventen

Übereignung vom Zentralkomitee der SED an das Museum für Völkerkunde Dresden 1982

62879

Die 1,33 m hohe Holzskulptur ist eine zeitgenössische Arbeit eines nigerianischen Bildhauers, der leider nicht namentlich genannt wurde. Nur bei wenigen Werken des modernen Kunsthandwerks aus Afrika wurde der Name des Künstlers nach außen bekannt. Die Ursache dafür liegt in einer traditionellen Fokussierung auf die Gemeinschaft, wie Familienverbände oder Kooperativen. Mit dem Einfluss europäisch-westlicher Kunstkonzepte in Afrika begann sich dies jedoch zu ändern.

Die aufgegriffenen Themen des modernen Kunsthandwerkes befassten sich in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts häufig mit alltäglichen Tätigkeiten der Menschen. Der „Palmweinzapfer“ ist an seiner Ausrüstung erkennbar, wie ein Seil, eine Axt und ein großes Kalebassengefäß, aus dem der gärende Palmweinsaft heraustritt. Stilistische Merkmale deuten auf die Arbeit eines Yoruba-Künstlers hin. 

Im Jahr 1981 erhielt die Staatsführung der DDR anlässlich des 10. Parteitages der SED zahlreiche Geschenke von politisch befreundeten Partner:innen aus vielen Ländern. In diesem Zusammenhang wurde dem Minister für Hoch- und Fachschulwesen, Prof. Hans-Joachim Böhme, der „Palmweinzapfer“ überreicht. Hochschulabsolvent:innen aus Nigeria, die in den 1950er Jahren in der DDR studierten, übersandten die Skulptur als Geschenk. Von der DDR-Staatsführung wurde sie im November 1982 an das Staatliche Museum für Völkerkunde Dresden übergeben.

Silvia Dolz

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