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Hersteller:in uns nicht bekannt

Brillen-Etui

Amerikas, östliches Nordamerika

1830–1940    

Birkenrinde, Elchhaar, Gras, Metall

Sammler:in und Erwerbskontext uns nicht bekannt

Übereignung des Naturkundemuseum Stralsund an das Museum 1965

NAm 4811

Das flache Etui besteht aus Birkenrinde, worauf mit Elchhaar und Grashalmen Szenen aufgestickt sind: eine Pfeife rauchende Person, eine Frau neben einer Pflanze. Der Deckel zeigt einen Vogel auf Zweigen sowie eine sitzende Person neben zeltartig aufgestellten Pflanzenstengeln.

Birkenrinde diente den östlichen Indigenen Gruppen nicht nur zum Bau von Kanus und Wohnbauten, sondern auch zur Herstellung von Schachteln und Deckeldosen. Nachdem die Nähte verpicht wurden, waren die Behälter sogar wasserdicht. Darin wurden oft Nahrungsvorräte wie Ahornsirup und –zucker, Nüsse, getrocknete Beeren o.ä. aufbewahrt. Als Reaktion auf den Massentourismus der wachsenden Mittelschicht im Osten der USA und Kanadas um Mitte des 19. Jh. produzierten Indigene Kunsthandwerker:innen solche Schachteln auch als Souvenirs, etwa Brillen- und Zigarrenetuis, Fächer oder kleine Kanumodelle.

Das Objekt gelangte 1965 im Rahmen der DDR-Museumsprofilierung als Übernahme vom Naturkundemuseum Stralsund nach Leipzig, die genaue Herkunft konnte bisher nicht ermittelt werden.

Frank Usbeck

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