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Hersteller:in uns nicht bekannt

Hirschtanzmaske

Amerikas, Mexiko, Sonora

Mitte 20. Jh.

Holz, Stoffband, Nylonfaden, Glas; geschnitzt, gebunden, geklammert und gebohrt

Werner und Vera Hartwig (Ethnolog:innen) erwarben die Maske 1975–77 während eines Lehr- und Forschungsaufenthalts in Mexiko

Schenkung an das Museum durch Werner Hartwig 1977

MAm 7856

Die Maske für den Hirschtanz der Yaqui in Sonora (Mexiko) und Arizona (USA) ist aus sehr leichtem Holz geschnitzt und wird mit Bändern auf dem Vorderkopf getragen.
Der Hirschtanz hat bis ins 21. Jh. vielfältige symbolische Bedeutung. Im Zusammenhang mit der Jagd wird den Tieren gedankt, dass sie sich zum Wohle der Menschen hergeben. Der Tanz eröffnet der Gemeinschaft aber auch den Zugang zu sea ania, der Blumenwelt, die alles Schöne und Gute symbolisiert.

Seit der spanischen Kolonisation ist der Tanz zudem mit christlichen Elementen verschmolzen und hat sich so bis heute erhalten – das von Jesus am Kreuz vergossene Blut hat sich nach der mündlichen Überlieferung innerhalb der Yaqui-Gemeinschaft in Blumen verwandelt, so dass in der Anrufung der Blumenwelt durch den Tanz auch Christus' Leiden am Kreuz gedacht wird.

Der Hirschtanz kann zu verschiedenen Gelegenheiten aufgeführt werden, die großen Zeremonien finden aber in der Fastenzeit sowie am 12. Dezember, dem Tag der Jungfrau von Guadalupe statt.

Frank Usbeck

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