Nehmen Sie doch Platz! Dieses Kunstwerk ist dazu da, dass Sie es benutzen. Die Objekte bilden die Installation "Demos" des griechischen Künstlers Andreas Angelidakis. Er will dazu animieren, sich auf die Module zu setzen – oder auch draufzustellen. Im Altgriechischen bezeichnet "Demos" das Volk, und damit man die Redner besser verstand, wenn sie zum Demos sprachen, stiegen sie ein paar Stufen hinauf.
Die Direktorin des Albertinum Hilke Wagner erzählt: "Und so können Foren entstehen in denen man größere Gesprächsveranstaltungen macht aber gleichzeitig ist jedes Modul auch ein Podest auf das man steigen kann um zu sprechen oder eben ein Ort zum sich Niederlassen - zum Zuhören. Also es ist eine Arbeit, die das Verhältnis von Bühne und Zuschauerraum verhandelt, die einen Dialog auf Augenhöhe ermöglicht und so verhandelt diese Arbeit eigentlich Demokratie."
Man kann in den Modulen Fragmente eines zerstörten Bauwerks sehen oder an die Ruinen griechischen Tempel denken. Die Oberfläche, ein Digitaldruck, spielt auch auf moderne Ruinen an: auf die Investitionsruinen in Griechenland und ganz Europas, die Ruinen von Rohbauten, die halbfertig in der Landschaft stehen.
"Ruinen sind für ihn natürlich auch Metapher für gesellschaftliche Zustände und vielleicht auch für den Zustand der Demokratie. Der Künstler stammt aus Griechenland, der Wiege der Demokratie und gleichzeitig sind es Ruinen, die uns aus Athen erreicht haben. Einem Ort, wo sich Demokratie Europas vielleicht auch gerade in der Krise befindet. Es ist eine Arbeit, die vielfältig anregt genau diese Prozesse zu reflektieren."
- Material & Technik
- Schaumstoff und Vinyl
- Museum
- Galerie Neue Meister
- Datierung
- 2016
- Inventarnummer
- Leih-Nr. L 491