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#105

Kolossalstatue Lessings - Das Gussmodell

Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781) | Dargestellte Person
Rietschel, Ernst (1804-1861) | Bildhauer

01:46

Im April 1847 erhielt Ernst Rietschel den Auftrag, für die Stadt Braunschweig eine Lessingstatue zu schaffen, die in Bronze gegossen werden sollte. Die ersten kleinen Modelle, die der Bildhauer schon bald lieferte, begeisterten das zuständige Denkmal-Komitee und so war der Weg frei für das Gussmodell aus Gips, das vor Ihnen steht. Wie es weiterging, berichtet Kuratorin Astrid Nielsen:

„Das Standbild wurde 1853 enthüllt und war das Werk, mit dem Rietschel seinen Durchbruch zum überregionalen, ja internationalen Bildhauer begründete. Man feierte vor allen Dingen die Feinheiten in der Durchbildung der Figur, lobte die Lebendigkeit und vor allem feierte man ein Novum, was Ernst Rietschel in alle seine Denkmäler ab jener Jahre einführte. Denn er ließ etwas weg, was bei seinem Lehrer noch etwas ganz Typisches geblieben war: den sogenannten Rauch’schen Mantel, benannt nach seinem Lehrer Christian Daniel Rauch, ließ er weg.“

Das war ein an der Antike orientierter Mantel, den alle Statuen zu dieser Zeit trugen. Rietschels Begründung: Der große Dichter und Denker der Aufklärung habe nie etwas bemäntelt, sondern immer die Wahrheit gesprochen. Er zeigt Gotthold Ephraim Lessing in der Mode seiner Zeit: als Mann der Tat, energisch, selbstbewusst und wissend in die Ferne blickend. Die Schriftrolle in der Hand ist das Einzige, das direkt auf Lessings Arbeit als Schriftsteller hinweist. Mit dem Fragment einer antiken Säule deutete Rietschel an, dass sich der Dichter auch mit der Antike auseinandergesetzt hatte.

Ort & Datierung
1848/49 (Datierung bezieht sich auf das Modell)
Material & Technik
Gips
Dimenions
H (mit Plinthe): 280,0 cm, B: 115,0 cm, T: 107,0 cm
Museum
Skulpturensammlung
Inventarnummer
ASN 4700
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Eingeschränkte Netzwerkverbindung