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#55

o. T.

Grosse, Katharina (1961-) | Bildhauer

01:59

Die Künstlerin Katharina Grosse kombiniert hier natürliche und abstrakte Formen und lässt sie in verschiedenen Farbtönen schillern: von Grün, Rot und Rosé bis Blau, Orange und Türkis. Die Farben hat sie mit Druckluft aufgesprüht: Einen Moment lang schweben die Pigmente durch die Luft, bevor sie sich auf dem Objekt niederschlagen. So entstehen feine Farbverläufe, oft ganz unvorhergesehen, was der intuitiven Arbeitsweise der Künstlerin entspricht.

Traditionell wurden Plastiken bemalt, um sie natürlicher wirken zu lassen. Katharina Grosse macht es genau anders herum: Durch die Bemalung gibt sie dem natürlichen Material des Baumes etwas Künstliches. Die Struktur des Holzes verschwindet, dafür treten die plastischen Formen deutlicher in den Vordergrund. Das Wurzelwerk wird zum Kunstwerk. Durch die Farbgebung entsteht zudem eine Verbindung mit der abstrakten Form des unteren Teils. 

Konservator Holger Birkholz:

„Es handelt sich hier bei dem unteren Teil der Plastik, auf dem die Baumwurzel ruht, um ursprünglich ein Objekt, das aus Styropor geschnitten ist und dann im Metallguss in Aluminium gegossen wurde.“

Dadurch hat das Objekt sowohl Elemente einer Plastik wie auch einer Skulptur.

„Skulptur benenne ich ein Objekt, wenn ich etwas wegnehme, also man spricht von einer Marmorskulptur, von einer Holzskulptur, wenn Substanz weggenommen wird und von einer Plastik spricht man, wenn etwas aufgebaut wird, also eine Plastik ist eine keramische Plastik, oder wenn eben etwas gegossen wird, wie ein Bronzeplastik. Insofern kommen hier beide Verfahren zusammen. Also wir haben einerseits das Objekt, das ursprünglich geschnitten wurde aus Styropor, und dann in einem zweiten Verfahren tatsächlich gegossen wird, um auch tatsächlich die Tragfähigkeit zu gewährleisten für diese Baumwurzel, die darauf kommt.“

Material & Technik
Acryl auf Aluminium und Holz
Museum
Skulpturensammlung
Datierung
2015
Inventarnummer
LN 053
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