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Die Skulpturenhalle: ein imposanter, 70 Meter langer Raum. Die kräftigen Säulen und die Bodenplatten aus Sandstein, über die sich elegant die Decke wölbt, erzählen vom ersten Leben des Gebäudes als Zeughaus. Heute können Sie hier durch die Geschichte der Skulptur von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart wandeln. Der Streifzug beginnt mit Auguste Rodin, dem Begründer der modernen Bildhauerei und seinen Zeitgenossen. Diese Sammlung verdankt unser Haus seinem ersten Direktor, Georg Treu. Seine Nachfolger setzten die Tradition fort, Werke von wichtigen zeitgenössischen Bildhauern anzukaufen – soweit es Mittel und Umstände zuließen.

Der Einfluss von Rodin lässt sich bei den deutschen Bildhauern um Wilhelm Lehmbruck und Karl Albiker nachvollziehen. Anfang des 20. Jahrhunderts wollten sie den menschlichen Empfindungen und Gefühlen eine Form geben: die „Ausdrucksplastik“ entstand. In den Werken der Nachkriegszeit bis 1989 spiegelt sich die Geschichte des geteilten Deutschlands wider. Vertreten sind auch jene Künstler der DDR, die eigene Wege abseits der Staatsdoktrin gingen. Manche dieser Arbeiten kamen aber erst nach 1989 in die Sammlung. Die Kunst im Westen, die sich nach dem Krieg mit der Abstraktion auseinandersetzte, wird auch von britischen und amerikanischen Bildhauern vertreten. Und für die Wiedereröffnung 2010 wurden einige zeitgenössische Arbeiten angekauft. Sie zeigen, wie sehr sich die Auffassung von Skulptur und die Skulpturen selbst in den vergangenen Jahrzehnten verändert haben. Die Bandbreite an Materialien und Formen ist, im Vergleich zu früher, enorm.

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