„Der Mosaiksaal im Albertinum hat seinen Namen von einem antiken Mosaik, was auf der Empore zu sehen ist und wir zeigen im Raum Kunst der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die Jahrhundertmitte. Es gibt zwei Künstlerpersönlichkeiten, die dabei vor allem im Vordergrund stehen. Das ist einmal Ernst Rietschel als der bedeutendste Dresdner Bildhauer des 19. Jahrhunderts und auf der anderen Seite, im Bereich der Malerei, Gemälde von Ferdinand von Rayski, die den Raum dominieren.“
Die Grundstruktur des Raumes hat sich seit der Umwandlung des Gebäudes in den 1880er-Jahren nicht verändert. Damals wurde aus dem Zeughaus ein Museum. Aus dieser Zeit stammen die Lisenen und Kapitelle an den Wänden und auch das römische Mosaik, das 1843 in Italien entdeckt wurde und hier eine neue Heimat fand. Beim großen Umbau zwischen 2006 und 2010 gab man dem Mosaiksaal mit verschiedenen Grautönen ein modernes, zurückhaltendes Erscheinungsbild. Zunächst zogen die Skulpturen wieder ein. Einige Jahre später entschied man sich, auch die großen Wandflächen zu nutzen. Zunächst wurde die Statik geprüft, dann Hängeschienen eingebaut und schließlich konnten auch Gemälde aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nachziehen. Mittendrin, ganz überraschend, ein zeitgenössisches Werk: „General John Burgoyne“, gemalt vom amerikanischen Künstler Kehinde Wiley. Holger Birkholz:
„Beim Einrichten des Raums ist uns zum Bewusstsein gekommen, dass die Repräsentation von Männerbildern eine besondere Rolle spielt bei beiden Künstlern: das heißt, es sind Dichter, Herrscher, die in Posen der Macht sich präsentieren und das war für uns der Ausgangspunkt, nach einer künstlerischen Position zu suchen, die es uns ermöglicht, wenn man so will, einen differenzierten Blick auf die Repräsentation männlicher Macht in der Kunstgeschichte zu ermöglichen. Und so sind wir dann auf Kehinde Wiley gekommen und mit ihm ins Gespräch gekommen und wir sind eben sehr froh, dass uns dieses Bild von Kehinde Wiley es ermöglicht, diesen Aspekt der Kunstgeschichte deutlich sichtbar zu machen“.