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"Der Klingersaal ist ein Herzstück des Albertinum. Er vereint Malerei, Skulptur und auch architektonische Gestaltung aus der Zeit um 1900, aus der Zeit des sogenannten Fin de Siècle…. Der Klingersaal ist ein Raum voller Fantasie und Zwischenwelten, aber auch voller Zeitgeschichte“, sagt Kurator Andreas Dehmer.

Zur Wiedereröffnung des Albertinum 2010 wurde der Saal neu konzipiert. Das Farbkonzept aber orientiert sich an der Zeit, als das Museum noch ganz jung war. Ein Teil der Originalausstattung war erhalten geblieben. Was fehlte, wurde rekonstruiert. In diesem atmosphärischen Epochenraum treffen sich seitdem künstlerische Größen wie Max Klinger, Gustav Klimt, Arnold Böcklin und Auguste Rodin. Der Raum zieht viele Besucherinnen und Besucher in seinen Bann, sagt Andreas Dehmer:

„Weil die Bilder bieten sich dafür an mit ihren großen Formaten und die auch eine gewisse Dekorativität … und da steckt so viel drin an Leidenschaft, da sind Bilder von Liebe und von Schönheit, aber auch von Gewalt und von Verderben. Also eigentlich auch so Zwischenwelten oder Traumwelten, die da suggeriert werden, zugleich ist es ein fast dokumentarisches Zeitengemälde, wie widersprüchlich die Zeit auch gewesen ist. “

Ursprünglich wurde in diesem Saal die Kunst der Antike gezeigt, dann kam man aber auch in den Genuss damaliger Gegenwartskunst, so Dehmer weiter:

„Der Name Klingersaal hängt mit dem Künstler Max Klinger zusammen und geht auf ein Kunstwerk zurück, das für den Raum beauftragt worden war, aber dort nicht mehr zu sehen ist. Und zwar das 1904 geschaffene Drama, das sich jetzt in der Skulpturenhalle im Erdgeschoss befindet. Das war eigentlich damals der Dreh- und Angelpunkt des Klingersaals und heute ist es, auch von Max Klinger, die ‚Neue Salome‘. Das ist ja eigentlich die Herrscherin über die symbolistischen und Jugendstilwelten, die sich dort in einer Art fast schon, könnte man sagen, Gesamtkunstwerk treffen.“

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