Der Jubel war groß, als Angela Davis im September 1972 in Berlin-Schönefeld landete. Tausende DDR-Bürgerinnen und -Bürger, darunter auch viele Kinder, hatten sich für die Freilassung der Bürgerrechtlerin, die wegen Terrorverdachts in den USA inhaftiert war, engagiert und hatten Postkarten geschrieben. Die Kampagne „Eine Million Rosen für Angela“ war staatlich organisiert, die marxistische Philosophin und Aktivistin wurde zur „Heldin des anderen Amerika“ stilisiert.
Die historischen Aufnahmen ihrer Dankestour und Bilder aus der Kampagne bilden den Ausgangspunkt für „Angela“, die Videoskulptur der Künstlerin Angela Ferreira – eine Auftragsarbeit für die Albertinum-Ausstellung „1 Million Rosen für Angela Davis“ im Jahr 2020. In der Nachbildung einer Industriedruckmaschine aus jener Zeit zeigt die Künstlerin eine Collage aus Filmsequenzen und Fotografien. Die Druckmaschine steht als Metapher für das komplexe Geflecht zwischen Nachricht und Propaganda, Wahrheit und Lüge – in der DDR, aber auch heute.
Ferreira, 1958 in Mosambik geboren, setzt Davis und ihren lebenslangen Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit in vielfache Beziehung. Das schwarze Quadrat, das im Film in ein Interview mit der emeritierten Professorin übergeht, wurde im Frühjahr 2020 in den Sozialen Medien gepostet, um Solidarität mit der Black-Lives-Matter-Bewegung zu bekunden. Dann Rückblende auf Paul Robeson, den amerikanischen Sänger und Bürgerrechtler – auch er eine Ikone in der DDR. Von Robeson führt uns Ferreira zu Noémia de Sousa, eine Poetin aus Mosambik. Wir sehen Bilder einer Performance, die Ferreira 2018 in Lissabon initiiert hatte: Damals trug eine junge Performerin vor dem Denkmal des Königs und Kolonialherrschers Dom Carlos in Lissabon einen Text von Noémia de Sousa vor, in dem jene an Paul Robeson erinnert.
Die Videocollage deutet die Ereignisse und die Verknüpfungen nur an. Sie regt jedoch an, sich stärker mit den Geschichten und der fortwährenden Aktualität des Themas zu befassen und es weiter zu denken.
Der Jubel war groß, als Angela Davis im September 1972 in Berlin-Schönefeld landete. Tausende DDR-Bürgerinnen und -Bürger, darunter auch viele Kinder, hatten sich für die Freilassung der Bürgerrechtlerin, die wegen Terrorverdachts in den USA inhaftiert war, engagiert und hatten Postkarten geschrieben. Die Kampagne „Eine Million Rosen für Angela“ war staatlich organisiert, die marxistische Philosophin und Aktivistin wurde zur „Heldin des anderen Amerika“ stilisiert.
Die historischen Aufnahmen ihrer Dankestour und Bilder aus der Kampagne bilden den Ausgangspunkt für „Angela“, die Videoskulptur der Künstlerin Angela Ferreira – eine Auftragsarbeit für die Albertinum-Ausstellung „1 Million Rosen für Angela Davis“ im Jahr 2020. In der Nachbildung einer Industriedruckmaschine aus jener Zeit zeigt die Künstlerin eine Collage aus Filmsequenzen und Fotografien. Die Druckmaschine steht als Metapher für das komplexe Geflecht zwischen Nachricht und Propaganda, Wahrheit und Lüge – in der DDR, aber auch heute.
Ferreira, 1958 in Mosambik geboren, setzt Davis und ihren lebenslangen Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit in vielfache Beziehung. Das schwarze Quadrat, das im Film in ein Interview mit der emeritierten Professorin übergeht, wurde im Frühjahr 2020 in den Sozialen Medien gepostet, um Solidarität mit der Black-Lives-Matter-Bewegung zu bekunden. Dann Rückblende auf Paul Robeson, den amerikanischen Sänger und Bürgerrechtler – auch er eine Ikone in der DDR. Von Robeson führt uns Ferreira zu Noémia de Sousa, eine Poetin aus Mosambik. Wir sehen Bilder einer Performance, die Ferreira 2018 in Lissabon initiiert hatte: Damals trug eine junge Performerin vor dem Denkmal des Königs und Kolonialherrschers Dom Carlos in Lissabon einen Text von Noémia de Sousa vor, in dem jene an Paul Robeson erinnert.
Die Videocollage deutet die Ereignisse und die Verknüpfungen nur an. Sie regt jedoch an, sich stärker mit den Geschichten und der fortwährenden Aktualität des Themas zu befassen und es weiter zu denken.
Weitere Medien
- Material & Technik
- MDF, Metall, PVC, Aluminium, Leinwand, Beamer, Lautsprecher
- Museum
- Skulpturensammlung
- Datierung
- 2020
- Inventarnummer
- ZV 4379