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#107

Entwurf zum Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar

Rietschel, Ernst (1804-1861) | Bildhauer
Schiller, Friedrich (1759-1805) | Dargestellte Person
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832) | Dargestellte Person

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"Das Werk kennen Sie alle – jeder wird es kennen, es ist auf Briefmarken reproduziert, es ist das Bild der deutschen Klassik schlechthin. Schiller und Goethe vereint als Denkmal in Bronze in Weimar. Und wer ist der Bildhauer? Niemand weiß es."

Die Kuratorin Astrid Nielsen kennt natürlich den Namen. Es ist der Dresdner Ernst Rietschel. Sie sehen hier seinen Entwurf zu dem berühmten Dichterdenkmal in Weimar. Er wurde genau so – natürlich als vergrößerter Bronzeguss – umgesetzt, nur fehlt bei dem Entwurf noch der Lorbeerkranz, den Goethe und Schiller bei dem fertigen Denkmal gemeinsam in Händen halten.

Rietschel war als Bildhauer sehr erfolgreich. Schon mit 28 war er Professor an der Dresdner Kunstakademie. Die Kommission, die das Goethe-Schiller-Projekt realisieren sollte, entschied sich aber dennoch zunächst für Rietschels Lehrer, den sehr viel berühmteren Christian Daniel Rauch in Berlin. Der Entwurf, den Rauch ablieferte, zeigte die Dichter, wie damals üblich, in antiken Kostümen:

"Es gab eine ganz traditionelle Darstellungsweise in der Denkmalskunst bis zu dem Zeitpunkt, und zwar wurden Herrscher, Könige immer in einem antikischen Gewand gezeigt. Also mit so einem antiken Mantel. Christian Daniel Rauch hat das eben auch noch angewandt in seinen Denkmalsentwürfen –"

aber Rauchs Entwurf kam nicht an, und die Aufgabe wurde 1852 an Rietschel übertragen. Wie Sie sehen, stellte er Goethe und Schiller in zeitgenössisch-bürgerlicher Kleidung dar, und auf Augenhöhe: Beide sind gleich groß. Hier hat Rietschel allerdings geschummelt: Tatsächlich war Schiller größer als Goethe.

Material & Technik
Gips
Museum
Skulpturensammlung
Datierung
1852/53
Inventarnummer
ASN 0061
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