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Das Große Gehege bei Dresden

Friedrich, Caspar David (1774-1840) | Maler

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Die Elbauen vor den Toren Dresdens im Abendlicht mit ihren sich verzweigenden Wasserläufen, mit den sumpfigen Wiesen, mit den dunklen Silhouetten der Bäume, den sanft ansteigenden Hügeln und dem schier endlosen Himmel.

Der Greifswalder Caspar David Friedrich lebte jahrzehntelang in Dresden und kannte die Gegend gut. 1840 starb er hier. In Italien war er nie. Und das, obwohl es damals für Künstler zum guten Ton gehörte, eine Zeit lang in Italien zu leben und zu malen.

Doch Friedrich traf nicht nur für sich, sondern für die ganze Kunst des 19. Jahrhunderts eine folgenreiche Entscheidung. Er beschäftigte sich lieber mit der heimischen Landschaft. Nicht nur die Elbauen, auch die heimischen Mittelgebirge, alte Burgen und verfallene Klosterruinen waren für ihn bildwürdig. Friedrichs Neuorientierung fand viele Nachfolger, wie Carl Blechen, Ernst Ferdinand Oehme oder Ludwig Richter. Ihre romantischen Landschaften können Sie ebenfalls hier sehen.

Friedrichs Gemälde sind bis ins kleinste Detail durchkomponiert. Auch wenn dieses Bild so unmittelbar beobachtet erscheint, stand der Maler nicht mit seiner Staffelei am Fluss. Vor Ort machte er lediglich Vorzeichnungen, die Bildkomposition und die akribische malerische Ausführung erfolgten im Atelier.

Gerade aufgrund seiner bewussten Wahl der Mittel wirken Friedrichs Gemälde so stark. Mit einem Kniff zieht er uns sogartig in das Bild hinein: Zwei symmetrische Bögen lässt er aufeinander zulaufen, der eine gebildet von den Wolken am Abendhimmel, der andere vom Flussufer. Zu den Seiten scheint sich das Gemälde ins Unendliche zu strecken, so wie wir es in der Natur erleben.

Material & Technik
Öl auf Leinwand
Museum
Galerie Neue Meister
Datierung
1832
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2197 A
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