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#209

Blick auf Dresden bei Vollmondschein

Dahl, Johan C. (1788-1857) | Maler

02:06

Welche Pracht! Für dieses barocke Panorama ist Dresden in der ganzen Welt berühmt: jenseits der Elbe reihen sich die Türme der Altstadt aneinander: links hinter der Augustusbrücke die steinerne Kuppel der Frauenkirche, es folgen rechts die schlanken Türme der Kreuz- und der Hofkirche. Letztere wird überragt vom Hausmannsturm des Dresdner Schlosses.

Der Maler dieses Bildes, der Norweger Johan Christian Dahl, war nicht der erste, der Dresden von diesem Punkt aus zeigte. Er hatte einen berühmten Vorgänger, den Venezianer Bernardo Bellotto, nach dessen Gemälden aus dem 18. Jahrhundert diese ganz spezielle Ansicht als „Bellotto-Blick“ bekannt ist.

Doch Dahls Darstellung unterscheidet sich in einem wichtigen Punkt: Bellotto hatte die Stadt bei Tageslicht gemalt – Dahl entschied sich für die Nacht. Feierlich inszenierte er den mondbeschienenen nächtlichen Himmel mit seinen Wolken. Hier legte er ein überraschend reiches Farbenspiel offen – vom durchscheinenden Gelb bis zu Blau- und Violetttönen. Der Mond ist nicht die einzige Lichtquelle im Bild, wie Kurator Holger Birkholz bemerkt:

„Wir haben zwei maßgebliche Licht-Temperaturen, wenn man so will, das eine ist eben das kalte Mondlicht, was von Blautönen bestimmt ist, und das andere sind die warmen Töne des Feuers, also im Vordergrund auf dem Neustädter Ufer, da sieht man beispielsweise zwei Feuer, die so bei den Segelbooten am Ufer entzündet sind, und auf der Seite des Altstädter Ufers haben wir im Bereich des sogenannten ‚Italienischen Dörfchens’ fast so etwas wie Illuminationen in den Fenstern.“

Mit solchen stimmungsvollen Ansichten wurde Dahl zum wichtigsten Vertreter der Dresdner Romantik – neben Caspar David Friedrich, mit dem er eng befreundet war, und der sogar im selben Haus lebte.

Material & Technik
Öl auf Leinwand
Museum
Galerie Neue Meister
Datierung
1839
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2206 D
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