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#238

An der Alster in Hamburg

Liebermann, Max (1847-1935) | Maler

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Über der Außenalster liegt schon der friedliche Schleier des Abendlichts – die zauberhafte Atmosphäre ist wie gemacht für einen Ruderkorso. Damen und Herren des Großbürgertums treffen sich zum Plaudern, einige manövrieren in den Booten aneinander vorbei, und sie alle genießen die Leichtigkeit des verklingenden Tages.

Max Liebermann war schon längst berühmt, als er dieses Motiv 1910 malte. Der Auftrag dazu kam vom Direktor der Hamburger Kunsthalle, Alfred Lichtwark. Nach Studien vor Ort am Uhlenhorster Fährhaus hat Liebermann das Bild in seinem Berliner Atelier vollendet – und nicht, wie es die impressionistische Manier vermuten lassen könnte, vor Ort an der Alster, die Eindrücke des Augenblicks direkt auf der Leinwand festhaltend.

Immer wieder hat Liebermann das Gemälde überarbeitet, drei weitere Fassungen sind bekannt. Es war ein stetes Ringen um die Balance: Wie viele Details hält die Atmosphäre aus, ohne ihre Leichtigkeit zu verlieren? Schließlich verzichtete der Maler auf eine detaillierte Darstellung von Einzelmotiven zugunsten einer zusammenfassenden, das Flächige betonenden Gestaltung.

1913 wurde diese Version des Bildes für die Dresdner Gemäldegalerie erworben – erst als zweites Werk von Liebermann, während sich zu dieser Zeit in privaten Dresdner Sammlungen schon über 50 Ölbilder des Künstlers befanden.

Material & Technik
Öl auf Leinwand
Museum
Galerie Neue Meister
Datierung
1910
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2457 A
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