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#247

Alte Frau mit Hut

Modersohn-Becker, Paula (1876-1907) | Maler

01:59

"Paula Modersohn-Becker hat ja in Worpswede in einer Landschaft gewohnt, die von einer einfachen bäuerlichen Umgebung geprägt war. Die Frauen und Kinder in der Nachbarschaft waren für sie wichtige Modelle und sie stellt eine alte Frau in einer offenbar üblichen Tracht dar mit einem kleinen Kind und rückt diese Figuren ganz an den Betrachter heran! Sie sind ganz eng in den Bildrahmen gestellt. Und so sind diese beiden Figuren ganz präsent."


Die Kuratorin Birgit Dalbajewa zählt Modersohn-Beckers Gemälde "Alte Frau mit Hut" zu den besonders typischen Werken der Malerin. Sie schuf es 1905 in Worpswede, als sie bereits sieben Jahre in der Künstlerkolonie bei Bremen lebte. Eine Bremerin war sie übrigens nicht: Paula Becker wurde 1876 hier in Dresden geboren, und zu ihren frühen Kunsterlebnissen zählten die Besuche in der Dresdner Galerie.

In Worpswede, wo sie den Maler Otto Modersohn heiratete, entwickelte sie ihren unverwechselbaren Malstil. Betrachten Sie die "Alte Frau mit Hut" und das Kind einmal genauer: Modersohn-Becker malt die Figuren vereinfacht, beinahe archaisch, und in ähnlichen Farbtönen wie die Natur. Die Malerin will das Wesen ihrer Figuren zum Ausdruck bringen, die Fürsorge der Frau für das Kind, die wache Aufmerksamkeit des Kleinen, die Geborgenheit in der Umgebung. Mit ihrer eigenwilligen Maltechnik schafft sie eine lebendige Oberfläche. Hören Sie den Kurator Andreas Dehmer:

"Und wenn man ganz nah davorsteht, sieht man, wie expressiv sie schon die Malerei betreibt, also sie setzt die Farben ganz locker nebeneinander, aber auch, wo es notwendig ist, scheut sie sich nicht, den Pinsel umzudrehen und statt mit den Borsten mit dem Stiel reinzukratzen."

 

 

Material & Technik
Mischtechnik auf Pappe auf Hartfaserplatte
Museum
Galerie Neue Meister
Datierung
Um 1905
Inventarnummer
Leih-Nr. L 160
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