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Das Material Papier ist eng mit der Farbe Weiß verbunden. Der Begriff „papierweiß“ beschreibt den leichten Ton eines leeren Blatts. Handgeschöpftes Papier wurde aus hellen Lumpen hergestellt, doch hat man auch bereits früh blaue Gewebe verarbeitet. Damit entstand ein Tonpapier, das in der Renaissance zuerst in Italien bei Künstlern beliebt wurde und von dort aus in ganz Europa Verbreitung fand. Ein blauer Grund konnte auch imitiert werden, indem ein weißes Blatt mit Farbe gestrichen wurde.
Die lichtempfindlichen blauen Pigmente verblassen häufig. Bei guter Erhaltung können die Farbtöne aber von zartem Hellblau bis kräftigem Grau- oder Grünblau variieren. Blau erinnert an Wasser, Luft und Atmosphäre und schafft einen gemeinsamen Raum für Figuren und Landschaften. Der getönte Untergrund liefert Zeichnungen mit schwarzen, roten oder braunen Kreiden, Kohle, Tinten oder Tuschen einen Mittelton. Lichthöhungen werden abschließend mit Weiß gesetzt. Die malerisch-sinnliche Wirkung der Technik kann durch Hinzufügung weitere Töne noch gesteigert werden.
Blaues Papier bietet sich auch als Fond für vielfältige Farbexperimente in der Druckgrafik an. Wenn das Assoziationsfeld auch weit gespannt ist, unsere Fantasie spricht der blaue Grund immer an.