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Friedrich August III. ließ zur Erinnerung und Verherrlichung des Pillnitzer Monarchentreffens vom 25. Bis 27. August 1791 verschiedene Kunstobjekte anfertigen. Obwohl der sächsische Kurfürst bei dem Treffen lediglich Gastgeber und nicht Verhandlungspartner war, erwecken die drei nebeneinander gestaffelten Profilporträts Kaiser Leopolds II. (mittig), des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II. (links) und Friedrich August III. (rechts), die auf dem Avers (Vorderseite) dieser beiden Medaillen zu sehen sind, den Eindruck einer aktiveren Rolle. Auch das Gemälde zum Pillnitzer Monarchentreffen von Johann Heinrich Schmidt stellt den sächsischen Kurfürsten als Vermittler zwischen seinen hochrangigen Gästen dar.

Die Rückseiten (Revers) der Medaillen unterstreichen die Bedeutung des Austragungsortes: Die aufgrund des Wappenschilds als Saxonia identifizierbare Frauengestalt verweist auf das hinter ihr befindliche Schloss Pillnitz. Im Fall der von Karl Wilhelm Hoeckner signierten Medaille ist sie mit Krone, Füllhorn und Hermelinmantel sogar selbst als Königin dargestellt, während hinter dem Schloss die Sonne aufgeht. Die Inschriften beider Medaillen zeugen von den Hoffnungen, die das Kurfürstentum in die Annäherung zwischen den beiden Erzrivalen Preußen und Österreich setzte: sichere Aussichten auf eine heitere Zukunft (Futuri spes certa sereni) bzw. auf glückliche Zeiten (Felicitas Temporum).

Äußerst interessant ist, dass die Medaillen die wohl frühesten erhaltenen Darstellungen der neuen Flügelbauten sind, die ab Ende der 1780er Jahre in Vorbereitung auf das Monarchentreffen jeweils an Berg- und Wasserpalais angefügt worden waren. In einem dieser Flügelbauten befinden Sie sich nun gerade.

Text: Alexander Röstel

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