Die Landschaft mit dem Blick über die Ebene unter hohem Himmel ist nicht vordergründig zu deuten, das Bild steht der Ideenmalerei nahe. Natur-, Jahreszeiten- und Lebensaltersymbolik verbinden sich mit Metaphern der damals virulenten Sehnsucht, in Einheit mit der verlorengeglaubten Natur leben zu können. Natur versprach ebenso jene "Ursprünglichkeit", wie man sie in der Unschuld und Unbeschwertheit des Kindes sah.
Der flötenspielende Junge im Schatten auf dem Felsvorsprung fügt sich aber auch in die reale Gegenwart des Künstlers. Das Bild vom Verlauf des Flusses in die kaum zu fassende Weite bietet sich für Assoziationen zur in der Kindheit unendlich erscheinenden Lebenszeit geradezu an, ist aber doch gebunden an ein wirkliches Motiv: dem Blick von der Boselspitze in das Elbtal. Die Betrachtenden sind weniger in ein fernes Arkadien versetzt, sondern in eine mit Schatten und Licht der Mittagshitze inszenierte Landschaftssituation, die sich bis heute in etwa so darbietet.
- Material & Technik
- Öl auf Leinwand
- Museum
- Galerie Neue Meister
- Datierung
- Um 1895
- Inventarnummer
- Gal.-Nr. 3867