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#958

Die Melodie

Zwintscher, Oskar (1870-1916) | Maler

Musik war um 1900 eine hoch angesehene Kunstgattung; sie brachte Unaussprechliches, melancholische Stimmungen und Sehnsüchte freier zum Ausdruck, als es sprachliche oder bildliche Allegorien vermochten.   Unter dem Titel "Die Melodie" schuf Zwintscher eine idealisierte, alltagsentrückte Szene. Streng gezeichnete Figuren in antikisch anmutender Gewandung erscheinen in einer harmonisch zum Oval geschlossenen Komposition. Die nachgedunkelte, nicht mehr leserliche Inschrift „Fons Amoris“ (Liebesquell) an dem roten Wasserbecken ist ein Schlüssel zur Deutung des Bildes. Tizians allegorisches Gemälde „Himmlische und Irdische Liebe“ (um 1512/15) war vorbildlich für die Komposition.

Eine zweite spätere Version dieses Motives zeigt eine ähnliche Figurenkonstellation eingebettet in eine stilisierte Landschaft des Elbsandsteingebirges. Das 1907 von der Barmer Ruhmeshalle erworbene Werk "Melodie II" ist heute nur noch in Reproduktionen bekannt.

 

Material & Technik
Öl auf Leinwand
Museum
Galerie Neue Meister
Datierung
1903
Inventarnummer
Gal.-Nr. 3868
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