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#962

Bildnis Madame de R.

Hodler, Ferdinand (1853-1918) | Maler

In der Arbeitsweise Oskar Zwintschers zeigen sich oft auch Parallelen zum Vorgehen Ferdinand Hodlers. Der Schweizer Künstler war auch bekannt für konstruktiv-geometrische Elemente in seiner Malerei. Für das  „Bildnis der Madame de R." von 1893 trug er ein Gitternetz auf den Grund zur Übertragung der Vorzeichnung auf, um so symmetrische Ausgewogenheit zu erreichen. Wie häufig auch Zwintscher in seinen Bildnissen, brachte Hodler die Symmetrie schließlich leicht aus dem Lot und belebte das Schema.

Eine feine Farbmodellierung des Gesichts der bislang noch nicht zu identifizierenden Dame ergänzt die genaue Zeichnung. Der Kontrast zwischen blasser Haut und dem dunklen, mit dünnen Pinselstrichen konturierten Haar, aber auch die feinen Reaktionen auf Farbvorgaben, wie etwa die grünen Spuren unterhalb der rosa Lippen, verleihen dem Bildnis Noblesse und berührende Lebendigkeit. Auf kühle Partien des Inkarnats antwortet das zarte Wangenrot.

Material & Technik
Mischtechnik auf Mahagoniholz
Museum
Galerie Neue Meister
Datierung
1893
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2537 B
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