QR-Code

Oskar Zwintscher, Selbstbildnis mit Tod, 1897

Leihgabe aus den Kunstsammlungen Chemnitz

Die Zwillingsformel "Künstler und Tod" wurde in der Malerei des ausgehenden 19. Jahrhunderts mehrfach prominent in Szene gesetzt  Maler wie Hans Thoma oder Lovis Corinth variierten damit Arnold Böcklins "Selbstbildnis mit fiedelndem Tod" von 1872: das Programmbild der künstlerischen Selbstdarstellung mit Tod als Inspiration und Memento mori zugleich. Oskar Zwintscher hat in seinem "Selbstbildnis mit Tod" unübersehbar Bezug genommen auf diese jüngere Bildtradition und behauptete sich darin souverän. 

Der Maler wird von einem bemalten Paravent hinterfangen, während sich in der rechten Bildhälfte der Meißner Burgberg erhebt, oben angeschnitten der Dom, davor eine gestaffelte Giebel- und Dachlandschaft. Zwintscher verortet sich hier im Spannungsfeld zwischen Welt, Kunst und verrinnender Zeit. Als Scharnier fungiert das Skelett, das sich von hinten uber eine Fensterbrüstung ins Bild drängt.

0:00