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Oskar Zwintscher, Gold und Perlmutter, 1908

Leihgabe der Kunstsammlungen Chemnitz

Ein ungewöhnliches Bild, das bereits zur Entstehungszeit unterschiedlichste Wertschätzung ausgelöst hat; auch wenn es voyeuristische Bedürfnisse im Stil des späten 19. Jahrhunderts auf den ersten Blick bedient.

Körperliche, vergängliche Schönheit ist üppigem Goldschmuck entgegengestellt. Erkennbar porträtierte Zwintscher in dieser Allegorie seine Frau Adele. Während eine „ruhende Venus“ in der Renaissance idealisiert war, sind hier ungeschönt auch erste Spuren des Alters gezeigt. Das Selbstbewusstsein der Dargestellten widerspricht der Vorstellung eines sexuell verfügbaren oder verführbaren Objekts. Zwintschers Frauenbild durchbricht – spannungsvoll und widersprüchlich – stereotype Darstellungstraditionen, auch des Symbolismus.

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