Es ist das wohl düsterste symbolistische Bild Oskar Zwintschers. Mehrfach ist das Werk bereits gedeutet worden, ohne zu einer eindeutigen Lösung des rätselvollen Motivs gelangt zu sein. Man sah darin das problematische Verhältnis der Geschlechter um 1900 widergespiegelt, Todessehnsucht oder Verlustängste (da an dem nackten weiblichen Leichnam Gesichtszüge der vom Künstler im Entstehungsjahr des Gemäldes geehelichten Adele Zwintscher zu erkennen sind), Eros und Thanatos sowie anderes mehr.
Formal stützt sich die Darstellung auf Bildfindungen von Arnold Böcklin und Sascha Schneider, mit dem Zwintscher auch befreundet war. Weitere aus dem traditionellen Motivkanon herausgelöste Todesallegorien des späten 19. Jahrhunderts, u. a. von Max Klinger, Edvard Munch, Georg Kolbe und Heinrich Vogeler, konnte Zwintscher in den 1890er Jahren in Dresdner, Münchner und Berliner Kunstausstellungen gesehen haben. Gesicht und Haarfluss der weiblichen Figur weisen zudem eine erstaunliche Nähe auf zu einer Ikone des deutschen Jugendstils, die auch 1898 entstanden ist: "Der Kuss" des damals in München tätigen Peter Behrens.