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Oskar Zwintscher, Sieger, 1916 (unvollendet)

Nation und Nationalstaat waren für menschliche Zusammengehörigkeit in den europäischen Gesellschaften um 1900 grundlegend. Im Zuge der Modernisierungsängste verbreitete sich verstärkt auch völkisch-nationalistisches Gedankengut mit einem Überlegenheitsanspruch über andere Völker und Kulturen. Der Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 löste bei vielen Begeisterung aus, die oft erst sehr spät, mit den großen Verlusten zu Kriegsende, wich. Das erlebte Oskar Zwintscher, der 1916 starb, nicht mehr.

Im zweiten Kriegsjahr hatte er, womöglich für einen öffentlichen Auftrag, die Komposition „Sieger“ begonnen. Heroismus und falsches Pathos prägten die Bildproduktion der Zeit und fanden massenhaft Beifall. Formelhaft und martialisch erscheint die vordergründige Symbolik der zu verteidigenden jungen Mutter heute.

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