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Pieter Coecke van Aelst, Die Sitten und Gebräuche der Türken, 1553, Holzschnitt, 10 Blätter, Kupferstich-Kabinett, SKD, Inv. A 53902, A 53903, A 53904, A 53904 a-g
Der flämische Künstler Pieter Coecke van Aelst reiste 1533 nach Konstantinopel (heute Istanbul), dem Zentrum des Osmanischen Reiches. Während oder kurz nach seiner Reise nach Osten schuf Coecke Zeichnungen, die auf seinen eigenen Beobachtungen sowie auf älteren Bildquellen basierten. Möglicherweise bereitete er damit einen nie realisierten Wandteppichzyklus vor.
Drei Jahre nach seinem Tod veröffentlichte seine Witwe, die Malerin Mayken Verhulst, auf der Grundlage von Coeckes Zeichnungen diesen 4,5 Meter langen Holzschnittfries. Die dynamische Reise in Bildern zeigt Orte von den Bergen Slawoniens (Ostkroatien) bis nach Konstantinopel, die als Kulisse für Szenen aus dem türkischen Leben dienen. Die Serie sollte eine Schlüsselrolle bei der Vermittlung eines angeblich authentischen Bildes des Osmanischen Reiches, seiner Architektur und seiner Bewohner spielen.
Die Bildfolge beginnt ganz rechts mit Sultan Süleyman dem Prächtigen (1494–66) zu Pferd mit einem Gefolge vor dem Hippodrom in Konstantinopel.