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#713

Torsoreplik des aufgehängten Marsyas

Mengs, Anton Raphael (1728-1779) | Sammler

Marsyas war in der griechischen Mythologie ein Silen und somit einer der Gefolgsleute des Gottes Dionysos. Wie verschiedene antike Schriftsteller berichten, forderte er den Gott Apollon in einem musischen Wettstreit heraus. Er behauptete, mit seinem Doppel-Aulos, einer Art Oboe, besser musizieren zu können als Apollon auf seiner Kithara.

Den Wettstreit gewann natürlich der Gott; Marsyas hingegen musste seine Selbstüberschätzung mit dem Leben bezahlen. Apollon ließ ihn zur Strafe an einen Baum fesseln und bei lebendigem Leib häuten. Aus seinem Blut entsprang der Sage zufolge der nach ihm benannte Fluss Marsyas in der kleinasiatischen Stadt Kelainai.

Der Gipsabguss zeigt den Moment, als Marsyas bereits mit zusammengebundenen Armen am Baum hängt. Im verzweifelten Gesichtsausdruck ist die Angst vor der Häutung manifest. Die Marmorskulptur erwarb der römische Kardinal Alessandro Albani in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts für seine Sammlung und ließ später die Arme und die Beine ergänzen. Zuvor jedoch erhielt Mengs diesen Abguss der noch unrestaurierten Skulptur. Vielleicht war er ein Geschenk Albanis an Mengs als Zeichen des Dankes für Fresken, die er im Auftrag des Kardinals in der Villa gestaltete.

Material & Technik
Gips
Museum
Skulpturensammlung
Datierung
Abguss der Replik des sog. weißen Marsyas in der Villa Albani (Inv. 641). Im mittleren 2. Jh. n. Chr. angefertigte Kopie eines Originals aus der Zeit um 230/210 v. Chr., das den Waldschrat Marsyas zeigt, der, an einem Baum aufgehängt, seiner Häutung entgegensieht.
Inventarnummer
ASN 2341
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