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#722

Aphrodite Kallipygos

Mengs, Anton Raphael (1728-1779) | Sammler

Die Statue der Aphrodite Kallipygos gehörte einst der italienischen Adelsfamilie Farnese und war in deren Palazzo in Rom aufgestellt, bevor sie 1802 nach Neapel in das Museo degli Studi (heute Archäologisches Nationalmuseum) transferiert wurde. Zuvor wurde die Skulptur von dem Bildhauer Carlo Albacini umfänglich restauriert und dabei u. a. die Kopfergänzung erneuert. Der Abguss aus Mengs‘ Sammlung ist einer von wenigen, die noch den Zustand vor der zweiten Restaurierung zeigen.

Der Name Kallipygos stammt aus dem Griechischen und heißt übersetzt „die mit dem schönen Gesäß“. Der griechische Schriftsteller Athenaios (2./ 3. Jh. n. Chr.) erzählt in seinem Werk Das Gelehrtenmahl, wie dieser Name entstand: „Ein Landmann hatte zwei schöne Töchter. Diese wetteiferten einst miteinander; sie gingen auf die Straße und ließen sich beurteilen, wer von ihnen das schönere Hinterteil habe. Da kam ein junger Mann vorüber und sie zeigten sich ihm. Er betrachtete sie und entschied sich für die Ältere. Er verliebte sich in sie, geht in die Stadt und wird krank. So erzählt er den Vorfall seinem jüngeren Bruder. Dieser geht nun seinerseits aufs Land, betrachtet sich die Mädchen und verliebt sich in die andere.“ Beide Paare sollen daraufhin geheiratet haben und zu großem Wohlstand gelangt sein. Aus Dankbarkeit dafür haben sie in ihrer Heimatstadt Syrakus der Aphrodite Kallipygos einen Tempel errichtet.

Weil Aphrodite gerade einen Blick auf ihr Gesäß zu werfen scheint, ist die Statue mit der Anekdote in Verbindung gebracht worden.

Material & Technik
Gips
Museum
Skulpturensammlung
Datierung
Gipsabguss einer Marmorskulptur aus dem späten 1. Jh. v. Chr., bei der es sich um eine Kopie einer um 300 v. Chr. entstandenen griechischen Bronzestatue der Aphrodite handelt. Die Marmorskulptur befand sich Ende des 17. Jahrhunderts im Palazzo Farnese in Rom und gehört heute zum Bestand des Museo Archeologico Nazionale in Neapel (Inv. 6020).
Inventarnummer
ASN 2369
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