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#728

Eros, den Bogen spannend

Lysipp, von Sikyon (ca. 400 v. Chr.-) zugeschrieben | Bildhauer
Mengs, Anton Raphael (1728-1779) | Sammler

Eros, der Gott der Liebe, wird in der antiken Kunst häufig als kindlicher Begleiter der Aphrodite oder in jugendlicher Gestalt gezeigt. Hier ist er in dem Moment abgebildet, in dem er seinen Bogen spannt – kurz bevor er bereit sein wird, einen seiner Liebespfeile abzuschießen, die sich in dem Köcher zu seiner Linken befinden.

Die Darstellung des Bogenspannenden Eros geht auf eine Bronzestatue aus der Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. zurück, die dem griechischen Bildhauer Lysipp zugeschrieben wird. Das Original ist nicht mehr erhalten, jedoch durch zahlreiche Kopien aus römischer Zeit überliefert. Der hier gezeigte Gipsabguss stellt eine Besonderheit dar, da er eine Komposition aus mehreren dieser Kopien bildet: Kopf und Körper gehören eigentlich nicht zu ein und derselben Skulptur und wurden vermutlich erst am Abguss zusammengefügt. Während der Aufbewahrungsort des Kopfes unbekannt ist, stammt der Körper, ebenso wie der Marsyas im ersten Raum, aus der Sammlung Albani in Rom.

Auch für Mengs war Eros bzw. Amor ein beliebtes Motiv. Kurz nachdem er nach Rom gezogen war, schuf er sein bekanntes Pastell Amor, den Pfeil schleifend, das sich in der Gemäldegalerie Alte Meister befindet – vielleicht inspiriert durch diesen Gipsabguss?

Material & Technik
Gips
Museum
Skulpturensammlung
Datierung
Kombination der Abgüsse zweier römisch-kaiserzeitlicher Marmorrepliken (Körper: Rom, Villa Albani, Inv. 915; Kopf: Aufbewahrungsort unbekannt); nach einer verlorenen Bronzestatue des Lysipp aus der Zeit um 330/20 v. Chr.
Inventarnummer
ASN 4706
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