Neben Gipsabgüssen antiker Skulpturen sammelte Mengs auch Kopien nachantiker Kunstwerke, welche deutlich weniger begehrt und daher einfacher zu beschaffen waren. Hierzu zählt beispielsweise der Teilabguss von Michelangelos Mosesstatue, die dieser zwischen 1513 und 1515 für das Grabmal Papst Julius II. in der Kirche San Pietro in Vincoli in Rom geschaffen hatte. Es handelt sich um eine kolossale Sitzstatue, die Moses mit den Gesetzestafeln in der Hand darstellt. Sie gilt als eine der bedeutendsten Skulpturen der Hochrenaissance.
Michelangelos Moses hatte Vorbildcharakter für Mengs. Denn neben dem Teilabguss besaß er auch eine verkleinerte Gipsversion der gesamten Skulptur. Beide Abgüsse dienten ihm möglicherweise als Modelle für seine Mosesdarstellung im Deckenfresko der Sala dei Papiri im Vatikan, die er zwischen 1772 und 1773 im Auftrag von Kardinal Alessandro Albani anfertigte und die große Ähnlichkeit mit dem Moses Michelangelos aufweist.
- Material & Technik
- Gips
- Museum
- Skulpturensammlung
- Datierung
- Teilabguss der Moses-Statue in Rom (1513/15), Basilica di San Pietro in Vincoli
- Inventarnummer
- ASN 2558