In Mengs‘ Abgusssammlung befinden sich auch zahlreiche Porträts römischer Kaiser. Das lässt sich wahrscheinlich auf den römischen Geschichtsschreiber Sueton (um 70– nach 122 n. Chr.) und sein Werk De vita Caesarum (Kaiserbiografien) zurückführen. Darin beschreibt er das Leben und die Regentschaft der ersten zwölf römischen Kaiser von Caesar bis Domitian. In der Renaissance und im Barock galt es als Zeichen von Bildung und Gelehrsamkeit, nicht nur Sueton gelesen zu haben, sondern auch Porträts der Kaiser zu besitzen. Dabei handelte es sich aber nicht selten um neuzeitliche Phantasieporträts oder, wie man heute weiß, um Fehlinterpretationen. Die in Mengs‘ Sammlung befindlichen Kaiserporträts zeigen jedoch meist die tatsächlichen Herrscher.
Dieses Marmorbildnis gibt den Kaiser Augustus mit einer Frisur wieder, die für viele seiner Bildnisse charakteristisch ist. Der originale Kopf befindet sich heute in den Kapitolinischen Museen in Rom und gehörte einst zur Sammlung Alessandro Albanis. Die Möglichkeit zum Abformen dürfte Mengs ebenfalls über den Kardinal erhalten haben. Dabei ist der Kopf selbst nur zum Teil antik. Ergänzt sind Kinn und Hals sowie der gesamte Hinterkopf mitsamt den Ohren und großen Teilen der Wangen.
Weitere Medien
- Material & Technik
- Gips
- Museum
- Skulpturensammlung
- Datierung
- Abguss eines großen Marmorkopfes im Typus Primaporta, der aus der Sammlung Albani stammt und an dem außer Kinn und Hals auch der gesamte Hinterkopf einschließlich der Ohren und großer Teile der Wangen ergänzt ist (Rom, Kapitolinische Museen, Inv. 681). Um Christi Geburt.
- Inventarnummer
- ASN 2883