Neben all den rundplastischen Abgüssen sammelte Mengs auch Abgüsse von Reliefs. Darunter befinden sich dekorative Architekturfragmente wie beispielsweise die hier gezeigten Pilasterabschnitte. Die bruchstückhaften Wandpfeiler sind opulent mit Blumenranken geschmückt, die aus einer Akanthuspflanze emporwachsen und in einer Vielzahl von Blüten enden. Bei genauerer Betrachtung fallen einige kleine Gäste auf: Vögel und Bienen fliegen zwischen den einzelnen Ranken umher oder setzen sich auf Blüten und verlebendigen die florale Ornamentik.
Die Akanthuspflanze, ein distelähnliches Gewächs, spielte bereits in der griechischen Architektur eine zentrale Rolle. Ihre Blätter waren ein beliebtes Zierelement und bilden das wichtigste Erkennungsmerkmal des korinthischen Kapitells. In Reliefdarstellungen wurde das Motiv der Akanthuspflanze, die eigentlich keine Ranken bildet, dann fantasievoll weiterentwickelt.
Sehr ähnliche Rankenornamente finden sich in den bereits erwähnten Deckenfresken der Sala dei Papiri im Vatikan, die Mengs zwischen 1771 und 1775 ausführte. Für sie dienten Rankenreliefs wie diese als Vorbild.
- Material & Technik
- Gips
- Museum
- Skulpturensammlung
- Datierung
- Abguss eines Marmorreliefs in Florenz, Uffizien; um 20/30 n. Chr.
- Inventarnummer
- ASN 2368