Die Laokoongruppe zeigt den tragischen Tod des Priesters und seiner beiden Söhne. Vergils Aeneis zufolge wollte Laokoon die Bewohner seiner Heimatstadt Troja vor der Gefahr des hölzernen Pferdes warnen, das die griechischen Angreifer bei ihrem vermeintlichen Rückzug als Geschenk zurückgelassen hatten. Doch schickte Athena zwei Schlangen, die ihn sowie seine Söhne töteten. Die Trojaner zogen daraufhin das Pferd in ihre Stadt und besiegelten so deren Untergang.
Die Laokoongruppe wurde am 14. Januar 1506 bei Ausgrabungen auf dem Esquilinin der Nähe der Domus Aurea in Rom gefunden. Kurz darauf ging sie in den Besitz Papst Julius II. über und wurde am 1. Juni 1506 im Belvedere des Vatikans aufgestellt. Bald schon konnte die Gruppe mit dem bei Plinius dem Älteren hochgelobten Bildwerk identifiziert werden, das die hellenistischen Bildhauer Hagesandros, Polydoros und Athanodoros geschaffen haben.
Zahlreiche Künstler, wie beispielsweise Peter Paul Rubens, studierten die originale Skulptur oder einen ihrer Gipsabgüsse, kopierten und rezipierten diese. So ist es nicht verwunderlich, dass auch Mengs einen Abguss der Laokoongruppe besaß. Im Gegensatz zu den anderen Abgüssen in der Ausstellung sticht dieser durch sein frisches Weiß hervor. Das liegt daran, dass er erst kürzlich hergestellt wurde. Der originale Abguss, den Mengs einst besessen hatte und der Teil der Sammlung war, wurde bei der Bombardierung Dresdens im Februar 1945 zerstört. Der Ersatz-Abguss wurde allerdings nicht vom Original abgeformt – das wäre gegenwärtig gar nicht möglich –, sondern von einem anderen Abguss, der sich in der Universität in Leipzig befindet.
Weitere Medien
- Material & Technik
- Gips
- Museum
- Skulpturensammlung
- Datierung
- Abguss der im Januar 1506 auf dem Oppius in Rom gefundenen Skulpturengruppe aus parischem Marmor, die den Todeskampf des trojanischen Apollonpriesters Laokoon und seiner Söhne zeigt, die gerade von zwei großen Schlangen angefallen worden sind (Vatikanische Museen, Cortile del Belvedere). Um 40/30 v. Chr., geschaffen von den drei rhodischen Bildhauern Hagesandros, Polydoros und Athenodoros (s. Plin. nat. 36, 37 = DNO 4110).
- Inventarnummer
- ASN 6165