Für die Briten dürften die Augenscheiben zu den besonders prachtvollen „Südsee-Curiositäten“ gezählt haben. Denn vor 250 Jahren war das kreisrunde Flechtwerk mit tausenden leuchtender Federn besetzt, wie Federreste an einzelnen Pflanzenfasern der Herrnhuter Artefakte belegen.
Vor allem mit den heiligen roten Federn des I’iwi (Vestiaria coccinea), des hawai’ianischen Kleidervogels, der mit Hilfe klebriger Säfte gefangen und regelmäßig bezupft wurde, um rote Federn für Federgötter sowie Mäntel und Helme der gottgleichen Herrscher und Aristokraten (aliʻi nui) zu gewinnen.
Die gefiederten Götterhäupter mit ihren schillernden Perlmutt-Augen wurden im Kriegsfall auf lange Staketen gesetzt und als Symbol des eigenen mana im Kampf mitgeführt oder bei zeremoniellen Wettkämpfen um Unterstützung angerufen. In der Schlacht sorgte die Eroberung des Kuka’ilimoku durch die eine oder andere Kriegspartei für die Kriegsentscheidung und damit auch für das Ende der Kämpfe.