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Hagenauer: Ein Missionar im Kolonialen Netzwerk

Friedrich August Hagenauer
Fotoatelier: T. Humphrey & Co., Melbourne
Quelle: Unitätsarchiv Herrnhut FS.P.0463

Friedrich  August Hagenauer (1829–1909) war ein Missionar der Herrnhuter Brüdergemeine, der ab 1858 maßgeblich am Aufbau von Missionsstationen in Australien beteiligt war.

Verschiedene, meist deutsche Missionsgesellschaften waren in die Kolonialverwaltungsstruktur des Landes integriert und von der Regierung beauftragt, auch Bildung und medizinische Versorgung der indigenen Bevölkerung auf den Reservaten zu organisieren. So trugen Herrnhuter Missionare wie Hagenauer in seiner Position des Secretary of the Board for the Protection of the Aborigines auch zur Gesetzgebung in der Minderheitenpolitik des Landes bei.

Hagenauer legte eine wertvolle ethnografische Sammlung an, um die Kultur der indigenen Gemeinschaften zu dokumentieren. Ab 1881 agierte Hagenauer als Agent des Museums im Missionsgebiet in Australien. Die meisten der eingelieferten Gegenstände stammen aus Victoria und sind von Hagenauer selbst gesammelt oder in Auftrag gegeben worden.

Einige Objekte erlangte er jedoch auch auf seinen ausgedehnten Reisen zu den Inseln des pazifischen Raumes und nutzte hier die seit Jahrhunderten bestehenden Tauschbeziehungen zwischen den verschiedenen Inseln und Gesellschaften, so dass eine genauere Provenienzverfolgung einzelner Objekte bis an ihren Ursprung fast unmöglich wird.

Zudem unterhielt er regen Austausch mit Forschern, Förderern der Wissenschaften, sowie Naturalienhändlern. Über Hagenauers internationales Netzwerk erwarben europäische Museen zahlreiche naturkundliche und ethnografische Objekte.

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