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Die Gebrüder Kummer: Deutsche Kolonialhändler und Pflanzer

Foto: Aufgeschlagene Kokosnuss von Couleur auf pixabay

Ein Großteil der Herrnhuter Neuirland-Sammlung wurde von Maximilian und Ludolf Kummer zusammengetragen. Im Gegensatz zu Friedrich August Hagenauer waren die beiden nicht in das Herrnhuter Missionssystem eingebunden.

Ludolf Kummer stammte aus Leipzig und wirkte wohl unabhängig von der Brüder-Mission von 1898 bis 1903 als Pflanzer und Händler im damaligen Neumecklenburg. Sein Bruder Maximilian Kummer (1870–1937) war nicht nachweislich auf Neumecklenburg tätig, er arbeitete als Bücherrevisor in Sonnenburg/Neumark und in Herrnhut und war höchstwahrscheinlich Mitglied der Brüdergemeine. Schon vor seiner Pflanzertätigkeit muss Ludolf Kummer mit seinem Bruder Maximilian ausgedehnte Reisen nach Melanesien unternommen und Artefakte für das Museum gesammelt haben. Die Brüder veräußerten dem Völkerkundemuseum Herrnhut 1886 und um 1904 ca. 90 melanesische Ethnografika.

Maximilian und Ludolf Kummer waren mit Bernhard Kinne, dem Gründer des Herrnhuter Museums, verwandt. Daher ist es möglich, dass die Brüder die Objekte entweder im Auftrag Kinnes beschafften, oder dass sie sie ihm bevorzugt angeboten haben.

Drei der hier ausgestellten malanggan-Schnitzerein wurden von den Kummer Geschwistern gesammelt. Hierbei handelt es sich um zwei Friese (Inv.-Nr. 68615 und 68617) und eine Wächterfigur, einen sogenannten fliegenden Fisch (Inv.-Nr. 68616).

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