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Malanggan-Maske: Tatanua

Herstellerin oder Hersteller uns nicht bekannt

Melanesien, Bismarck-Archipel, Papua-Neuguinea, Neuirland (Niu Ailan)

um 1870

Holz, Fasern, Rotan, Verschlussdeckel der Seeschnecke (Turbo petholatus); geschnitzt, schwarz, rot weiß bemalt 

Ankauf von Dr. Friedrich Bernhard Eduard Struck (1888–1971) im Jahr 1970. Weitere Informationen zu den Sammlungsumständen liegen noch nicht vor.

Grassi Museum für Völkerkunde zu Leipzig, Inv.nr. Me 16594

Eine weitere aus dem Bestand des Grassi Museums für Völkerkunde stammende tatanua-Maske ist als Mischform der beiden vorgenannten Masken aufgebaut: linksseitig wird der Helm durch in kittähnliche Kalkmasse eingespießte Holzstifte gestaltet, auf der rechten Helmseite finden sich im oberen Bereich die schwarzgefärbten gezwirnten Schnüre wieder. Malanggane werden durch ihre Hersteller immer wieder neu aus der Erinnerung geschaffen, dort vereinen sich verschiedene stilistische Eindrücke vergangener Zeremonien. Auch diese Maske ist ohne ihren Nackenschurz unvollständig.

Während der malanggan-Zeremonie führen die Maskierten vor dem Festhause einen Tanz auf, der im allgemeinen pantomimisch die Annäherung beider Geschlechter zur Darstellung bringt. Begleitet wird dieser Tanz oder richtiger die pantomimische Aufführung von dem Gesang der Anwesenden, dem Schlagen der Holztrommel oder durch das Klopfen trockener Bambusrohrstücke mit dünnen Holzstäbchen.

Während am Ende der Erinnerungsfeste die Schnitzwerke im Allgemeinen zerstört, zum Verrotten in den Busch geworfen oder verbrannt, später verkauft wurden, bewahrte man die Masken und Musikinstrumente, die bei malanggan-Zeremonien verwendet wurden, für zukünftige Einsätze auf.

Die Maske wurde dem Grassi Museum für Völkerkunde zu Leipzig vom Jenenser Bernhard Eduard Struck kurz vor seinem Tod im Jahr 1971 verkauft. Wie sie in seinen Besitz gekommen und wo sie gesammelt wurde, wird derzeit in einem weiteren Provinienzrechercheprojekt erforscht.

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