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Ein Unfall war passiert und die Straße blockiert. Dem Wassertanker, der soeben an uns vorbeigefahren war, hatten in der steil abfallenden Straße die Bremsen versagt, so daß er auf die linke Fahrbahn geraten und dort auf ein Sammeltaxi geprallt war. Der Fahrer des Tankers stand nun neben der Unfallstelle und rauchte mit zitternden Händen eine Zigarette. Das Sammeltaxi, ein Plymouth aus den vierziger Jahren mit langer Kühlerhaube, der die Strecke Teşvikiye-Taksim bediente, war durch den schweren LKW regelrecht zermalmt worden. Einzig der Taxameter war noch heil. Durch die ständig anwachsende Menge der Schaulustigen hindurch sahen wir auf dem Beifahrersitz zwischen Glasscherben und zerdrückten Metallteilen den blutverschmierten Körper einer Frau, und es war dies niemand anders als die Dunkelhaarige, die kurz zuvor aus der Boutique Champs-Elysées gekommen war. Der Boden war von Glassplittern übersät. Ich zog Füsun am Arm und sagte: „Komm, gehen wir.“ Sie aber reagierte gar nicht. Sie stand schweigend da und vermochte sich vom Anblick der eingequetschten Frau nicht zu lösen.
Stumm und schnellen Schrittes gingen wir an der Polizeiwache vorbei auf das Merhamet Apartmanı und damit auf den eingangs erwähnten glücklichsten Augenblick meines Lebens zu.
Als die schönste Liebesvereinigung meines Lebens zu Ende war und wir voneinander Abschied nehmen mußten, war der Ohrring zwischen uns beiden in den Falten des Lakens verborgen, und Füsun sah mir tief in die Augen.
„Mein ganzes Leben ist nun mit dem deinen verbunden“,sagte sie leise.
Das gefiel mir, machte mir zugleich aber auch Angst.