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Rilke und die Engel im Islam

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Aus dem Buch „Der Trost der Dinge“:
Die folgenden Verse, mit denen Rainer Maria Rilkes (1875–1926) Duineser Elegien beginnen, stellen einen der Ausgangspunkte meines lyrischen, politisch angehauchten Romans Das neue Leben dar:
„Wer, wenn ich schriee,
hörte mich denn aus der Engel Ordnungen?“
Ich setzte mich in meinem Roman damit auseinander, was Rilke wohl mit der Aussage meinte, die Engel in seinen Elegien hätten eher mit den Engelsgestalten des Islam zu tun. In den dreißig Jahren seit dem Erscheinen des Romans ist diese Frage dann auch von zahlreichen Literaturwissenschaftlern erörtert worden. Es wird oft auf Rilkes Briefe verwiesen, und darauf, dass er den Koran las. Insbesondere wird die Frage aufgeworfen, inwiefern die von Rilke so sorgsam unterschiedenen Engel der Christenheit und des Islam sich denn genau unterschieden. Die Antwort darauf wird im Koran, in der Bibel, in Rilkes Gedichten und Briefen gesucht, also in lauter Texten.
Ich habe mich vielmehr bemüht, in dieser Box eine visuelle Antwort zu geben.

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