Eine alte Socke wird vom Künstler zum Ausstellungsobjekt bestimmt – er präsentiert sie auf einem Sockel mit goldenem Schild. „Es ist vollbracht“, so kommentiert Georg Herold in einer handschriftlichen Notiz sein Tun. Mit simplen Mitteln zeigt er den Übergang von der gewöhnlichen Socke zum Museumsobjekt an, das folglich von besonderer Bedeutung sein muss. Indem er alltägliche, „dumme“ Materialien wie Dachlatten, Ziegelsteine, eben jene Socke oder gar in der Kunst völlig unübliche Materialien wie Kaviar verwendet, bricht Herold mit unseren Erwartungen. Er schafft ein ironisches „Statement“, das nicht zuletzt den wertsteigernden und bedeutungsstiftenden Mechanismen von Museen gilt. Voller Witz, Absurdität und Provokation belächelt er diese Mechanismen, die Inszenierung und Fetischisierung von Kunst.
Bildnachweis: VG Bild-Kunst, Bonn
- Material & Technik
- Draht, Wollsocke, Eisen auf einem Sockel
- Museum
- Schenkung Sammlung Hoffmann
- Datierung
- 1988
- Inventarnummer
- SHO/00773