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#19

Erstes Modell für die Kunsthalle Dresden

Stella, Frank (1936-) | Künstler

Unmittelbar nach dem Umbruch 1989/90 ergreift das damals in Köln ansässige Sammlerpaar Erika und Rolf Hoffmann die Initiative, in Dresden eine Kunsthalle für zeitgenössische Kunst zu erbauen. Beide wollen damit einen Austausch über die jüngste künstlerische Produktion in Ost und West beflügeln. Einige Privatsammlungen erklären sich bereit, ihre Bestände für ein wechselndes Ausstellungsprogramm zur Verfügung zu stellen. Bei einem gemeinsamen Abendessen entsteht spontan die Idee, Frank Stella als Architekten des Gebäudes zu gewinnen. Stella, eigentlich bildender Künstler, arbeitet zu diesem Zeitpunkt an Entwürfen für ein Museum in Groningen (NL). Auf einem Grundstück unweit des Zwingers mit seiner spielerischen Architektur geplant, greift Stella für Dresden die Verwobenheit des barocken Bauwerks mit seiner Umgebung auf und löst die Kunsthalle zu im Gelände verstreuten Pavillons auf. 

Die Kunsthallen-Initiative findet rasch Anklang. Neben der tatkräftigen Unterstützung des damaligen, von dem Vorhaben begeisterten Generaldirektors der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Werner Schmidt, erhält sie auch Zustimmung von politischer Seite. Doch nach einiger Zeit erweist sich der Standort, An der Herzogin Garten, als Hürde. Die Unterstützung von Ministerpräsident Kurt Biedenkopf schwindet. In dieser „heißen Phase“ Anfang der 1990er-Jahre bittet Erika Hoffmann Frank Stella zur Unterstützung der Aktivitäten um ein zweites Modell. Anstelle des erwarteten Duplikats erhält sie eine fast einfarbig weiße Variante, die in ihrer Abstraktheit und ihrer Fantastik Stellas plastischem Schaffen noch näher ist.

Material & Technik
Verschiedene Materialien
Museum
Schenkung Sammlung Hoffmann
Datierung
1991
Inventarnummer
SHO/01374
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