Mathilde ter Heijnes Projekt „Woman to Go“ wird von der Künstlerin seit 2005 fortwährend erweitert. Mithilfe von mobilen Postkartenständern – vertrauten Objekten im Kontext des öffentlichen Museumsfoyers – entfaltet sie ein globales Archiv weiblicher Biografien. Während die Bildseiten der Postkarten Frauen zeigen, die zwischen 1839 und den 1920er-Jahren lebten und deren Identitäten heute unbekannt sind, schildern die Texte auf den Rückseiten das Leben und Wirken weiblicher Persönlichkeiten, die trotz ihrer marginalisierten gesellschaftlichen Stellung bis heute bekannt sind. Im Sinne einer weiblichen Solidarität verhelfen die bis heute einflussreichen wissenschaftlichen, künstlerischen und politischen Pionierinnen den heute Vergessenen zu Sichtbarkeit und reflektieren zugleich den Missstand einer nie neutralen Geschichtsschreibung, die über Jahrtausende männlichen und eurozentrischen Prämissen folgte. Durch die Interaktion der Besucher*innen, die im Titel formulierte Aufforderung eine Karte mitzunehmen, tragen diese aktiv zur Erinnerung bei.
Weitere Medien
- Material & Technik
- Installation mit Postkarten zum Verschenken; Ed. 1/3
- Museum
- Schenkung Sammlung Hoffmann
- Datierung
- fortführend seit 2005
- Inventarnummer
- SHO/01942