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Dieses Altarbild schuf der Maler Lorenzo di Credi 1516 für die im gleichen Jahr fertiggestellte Kirche der Compagnia di San Bastiano in seiner Heimatstadt Florenz. Er stellte darauf die Madonna mit dem Jesuskind dar, flankiert vom Heiligen Sebastian und von dem Evangelisten Johannes. Der Heilige ist in angeregtem Gespräch mit Mutter und Kind. Der Evangelist versteht sich als Chronist. Er wird diese „Sacra Conversazione“, dieses „Heilige Gespräch“ in seinen Schriften festhalten.

Die „Sacra Conversazione“ galt als traditionelle Darstellungsweise in der Malerei. Oft wurden Madonna und Kind mit Heiligen abgebildet, als seien sie in ein Gespräch vertieft. Neu für die Zeit des frühen sechzehnten Jahrhunderts ist hier die Anordnung der Figuren.

Drei Rundbögen unterstreichen die symmetrische Darstellung. Zu beiden Seiten umrahmen sie die fast für sich stehenden Personen. Der mittlere der Bögen ist mit einem grün-roten Tuch geschmückt und bildet den kostbaren Hintergrund für die Mutter Gottes mit dem unbekleideten Säugling. Ganz vergleichbar sind die Figuren bei der kurz zuvor entstandenen „Sixtinischen Madonna“ angeordnet, die sich auch hier in der Gemäldegalerie Alte Meister befindet, ein Werk des Malers Raffael.

Die Bedeutung der bildenden Künstler erreichte zu Beginn des sechzehnten Jahrhunderts in Italien einen Höhepunkt. Jede größere Stadt rühmte sich ihrer gut beschäftigten Meister. Lorenzo die Credi, Sohn eines Goldschmieds, trat in die florentiner Werkstatt Andrea del Verrocchios ein, in der zuvor bereits Leonardo da Vinci gearbeitet hatte. Später übernahm Credi diese Werkstatt.

Neben den drei Personen hat der Maler für einen besonderen Blickfang gesorgt, exakt in der unteren Bildmitte. In einer bauchigen Metallvase prangen Blumen, die als Mariensymbole gelten: Lichtnelke und Heckenrose. Das kleine Arrangement kann als frühes Stillleben angesehen werden, eine Neuerung in der Renaissance-Malerei.